Sommer, Sonne, Sonnenzeit ... Sonnencreme-Zeit! Immer mehr Menschen wollen gesunden Sonnenschutz und Umweltschutz vereinen. Wir erklären dir, worauf du bei Sonnencremes bezüglich der eingesetzten UV-Filter achten solltest.
Filter-Dschungel: Die chemischen Filter
Die meisten herkömmlichen Sonnencremes sind leider bedenklich für Gesundheit und Natur. Denn diese enthalten chemische Filter, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein, Fruchtbarkeit zu mindern und den körpereigenen Hormonhaushalt zu schädigen. Besonders in Verrufenheit geraten sind dabei die Filter Octocrylen, Benzphenone und Octinoxat. Das sind synthetisch hergestellte UV-B-Filter, die zusätzlich im Verdacht stehen, die Korallenbleiche zu begünstigen und Wasserorganismen zu schädigen. Mittlerweile gibt es Forschungsergebnisse, die deren Gefahr für Lebenwesen in der Südsee genauso belegen wie für die Gefährdung einheimischer Seen. Einige Staaten, wie z.B. Hawai und Palau verbieten bereits seit Jahren Sonnencremes, die Octinoxate und Benzopheron-Filter einsetzen.
INCI: So erkennst du bedenkliche UV-Filter
Nur, woran erkennt man die schädlichen UV-Filter? Da hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe, die sog. INCIs (International Nomenclature Cosmetics Ingredients), die jedes kosmetische Produkt angeben muss. Ganz klar gilt für uns: Finger weg von Sonnenschutz mit folgenden Filtern:
- 2-Cyano-3,3-Diphenyl Acrylic Acid 2-Ethylhexyl Ester (Octocrylene)
- Benzophenon-3 (Oxybenzon)
- Benzophenon-4 (Sulisobenzon)
- Benzophenon-8 (Dioxybenzon)
- Ethylhexyl Methoxycinnamate (Octinoxate)
- Octyl methoxycinnamate (Octinoxate)
- Homomenthyl Salicylat (Homosalate)
- 4-Methylbenzylidene Camphor (Enzacamen)
Am besten checke auch andere Kosmetikprodukte. Denn diese UV-Filter stecken nicht nur in Sonnencremes, sondern auch in Make Up, Gesichtscremes, Lippenpflegestiften, Parfums oder Haargels.
Wer sich mit chemischen Filtern beschäftigt, wird über noch viel mehr unaussprechliche Varianten stolpern wie Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine oder Ethylhexyl Triazone u.v.m. Diese chemischen Filter gelten lediglich als leicht bedenklich, da deren Allergiepotenzial gering ist und sie keine hormonellen Auswirkungen haben. Dennoch, ein Restrisiko bleibt. Und noch mehr: viele herkömmliche Sonnencremes enthalten zusätzlich noch Mikroplastik (wie du das erkennst, erfährst du hier).
Wem die Fachsprache der chemischen Filterlandschaft und die Mikroplastik-Problematik dann doch zu viel ist, der sollte sich mal in der Naturkosmetik umschauen.
Mineralische Filter: Lösung mit Weißeleffekt
Die Naturkosmetik nämlich liefert eine Alternative zu herkömmlichen Sonnencremes und setzt auf die mineralischen Filter Titandioxid und Zinkoxid. Diese sind unbedenklich für Mensch und Natur und liefern Schutz vor UV-B- und UV-A-Strahlung. Mineralische Filter sind verträglich, zerfallen nicht und lösen keine allergischen Reaktionen aus. Einziger Wermutstropfen: mineralische Filter lassen sich nicht so angenehm auf der Haut verteilen wie die chemischen Filter. Die Partikel hinterlassen oft einen weißen Schleier auf der Haut, den sog. "Weißeleffekt". Um diesen Weißeleffekt so gering wie möglich zu halten, verkleinern manche Hersteller die Partikel so stark, dass sie nano-Größen erhalten. Diese Nanopartikel stehen wiederum im Verdacht, durch die Hautoberfläche in die Haut eindringen zu können (vor allem bei geschädigter, verletzter oder dünner Haut wie Kinderhaut). Detaillierte Forschungserkenntnisse zu gesundheitlichen Auswirkungen gibt es noch nicht. Was man jedoch schon weiß: Nanopartikel können sich im Wasser anreichern und dem Ökosystem potenziell schaden.
Was ist die Lösung?
Am besten setze auf Sonnencremes aus zertifizierter Naturkosmetik, denn diese muss sich immer auf mineralische Filter Titandioxid und Zinkoxid beschränken und darf kein Mikroplastik enthalten. Achte zusätzlich darauf, dass die Filter nicht in nano-Form enthalten sind. Das steht immer in den Inhaltsstoffen dabei ("non-nano"). Sonnencremes ohne Octinoxat und Octocrylene bezeichnen sich oft auch als reef safe oder korallenfreundlich. Und der Weißeleffekt? Na und ... dann sieht man deinen gesunden Sonnenschutz eben ...