Immer wieder werden wir gefragt, woran man eigentlich erkennt, ob Pflegeprodukte wie Cremes, Duschgels, Shampoos, Zahnpasta oder Peelings Mikroplastik enthalten. Dass viele Peelings heutzutage zum Glück keine leicht ertastbaren Plastikteilchen mehr verwenden, ist gut. Doch Mikroplastik versteckt sich in gelartiger und flüssiger Form weiterhin in vielen alltäglichen Drogerie-Artikeln.
Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe des Produktes hilft zwar dabei bedenkliche Zutaten zu entdecken, lässt manchen aber auch ratlos zurück. Laut internationaler Kosmetik-Gesetzgebung müssen Inhaltsstoffe in Kosmetika nämlich korrekt und nach einem weltweit anerkannten Nomenklatur-System angegeben und benannt werden. An den sog. INCIs (International Nomenclature Cosmetic Ingredient) könnt ihr erkennen, was in euren Produkten drin steckt.
INCIs verstehen - so gelingt's
Aber wer kann diese INCIs schon verstehen? Der Mix der komplizierten Fachbegriffe aus chemisch-synthetischen und botanischen Bezeichnungen lässt einen oftmals ratlos dastehen. Woran erkennt man denn nun Mikroplastik, zumal das ja neben fester auch in flüssiger Form enthalten sein kann.
Wenn ihr Inhaltsstoffe wie zum Beispiel "Polyethylen" (PE), "Polypropylen" (PE), "Polyamid" (PA) oder "Polyethylenterephthalat" (PET) entdeckt, deutet das auf jeden Fall auf Mikroplastik im Produkt hin (übrigens nicht nur in Kosmetika, sondern auch in Textilien). Weitere Bezeichnungen für Mikroplastik sind:
- Acrylate Copolymer (AC)
- Acrylate Crosspolymer (ACS)
- Polyamide (PA, Nylon-6, Nylon-12)
- Polyacrylate (PA)
- Polymethyl methacrylate (PMMA)
- Polyethylene (PE)
- Polyethylenerephthalate (PET)
- Polyethylene glycol (PEG)
- Polypropylene (PP)
- Polyquaternium (PQ)
- Polystyrene (PS)
- Polyurethane (PUR)
- Siloxane
- Silsesquioxane
Einen schnellen und einfachen Überblick über diese und noch mehr gängige Inhaltsstoffe, die auf Mikroplastik hindeuten, findet ihr hier:
- Der BUND hat einen Mikroplastik-Einkaufsratgeber erstellt, der neben den INCIs auch eine Liste von Drogerieartikeln mit Mikroplastik bietet.
- Bei Greenpeace findet ihr eine Kurzinfo, die euch kompakt eine Liste der gängigsten Mikroplastik-INCI-Codes aufzählt.
- Hilfreich ist auch die App von Codecheck, mit der du einfach den Barcode des Produkts scannst und dann neben einem einfachen Ampelsystem nicht nur Mikroplastik, sondern auch andere potenziell schädliche Inhaltsstoffe des Produkts angezeigt bekommst.
- Oder mach es dir noch leichter: Achte beim Einkauf deiner Drogerie-Produkte einfach auf Naturkosmetik-Siegel. Zertifizierte Naturkosmetik-Hersteller verzichten nämlich auf Mikroplastik in jeder Form, da diese in Naturkosmetik schlichtweg nicht zugelassen sind. Oder greife auf Kosmetik kleiner Manufakturen zurück, die du in gut sortierten Bio- und Unverpackt-Läden findest. Die wählen für dich schon die unbedenklichsten Produkte aus und achten auf die Listung kleiner Manufakturen, denen die Umwelt wirklich am Herzen liegt.